Politik lokal und live erleben – Podiumsdiskussion am NGW
von Maria-Theresia Paetz, Jg.12
Im Rahmen einer Podiumsdiskussion zu der aktuellen Frage um den Standort der Stadthalle, der sogar einen Bürgerentscheid in Wilhelmshaven hervorgerufen hat, wurde den Schülerinnen und Schülern der Q1 und Q2 des NGW vergangenen Donnerstag, dem 28.11.2024, ermöglicht, verschiedene Argumente und Standpunkte zu diesem heiß diskutierten Thema zu hören und sich so eine eigene Meinung zu bilden.
Fünf Vertreter des Stadtrates Wilhelmshaven, sowie Herr Jurk, der die Bürgerinitiative ins Leben gerufen hat, fanden sich in der 7./8. Stunde vor ihrem jungen Publikum in der Aula ein. Frau Heykes führte ins Thema ein und moderierte die Veranstaltung. Die Veranstaltung sollte vor allem die Aspekte des Standortes und der Kosten einer neuen Stadthalle thematisieren und Ziel war es außerdem, die Fragen der Schülerinnen und Schüler zu diesem Thema zu beantworten. Herr Jurk wurde in seiner ablehnenden Haltung, den Standort „Pumpwerk“ für die neue Stadthalle zu wählen, von Herrn Block, dem Fraktionsvorsitzenden der SPD Wilhelmshaven, unterstützt. Herr Tönjes, der Vertreter der „Bunten“ nahm eine eher neutrale Haltung ein und der Fraktionsvorsitzende der CDU Wilhelmshaven, Herr Heinemann, sowie Herr Bulla und der erste Stadtrat, Herr Schönfelder, waren für einen Bau der neuen Stadthalle am Pumpwerk.
Wie in denen den Schülern aus dem Unterricht bekannten Podiumsdiskussionen, wurden die Vertreter aufgefordert, nacheinander ihre Argumente darzulegen. Während die Befürworter der Bürgerinitiative mit der Zweitrangigkeit einer Stadthalle neben anderen Projekten wie der Sanierung des Pumpwerks argumentierten, die Schwierigkeiten in Bezug auf verkehrstechnische Erreichbarkeit des Standortes und der Finanzierung ansprachen, behauptete die Gegenseite, die Stadthalle sei sehr wohl notwendig und die Finanzierungsmöglichkeiten eine nun einmalige Chance, die es zu nutzen gelte. Eine Sanierung der alten Stadthalle wäre zu aufwendig, eine Zusammenlegung des Pumpwerks und einer Stadthalle hingegen sehr sinnvoll. Auch der sich im Mittelfeld bewegende Herr Tönjes gab die Aspekte der Finanzierung, der Nachhaltigkeit und der Notwendigkeit der geplanten Stadthalle zu bedenken und war außerdem auf das Wohl der nachfolgenden Generation bedacht, weshalb er die „Ressourcen sparen“ würde; auf die eigentliche Frage konnte er aber nicht genau antworten. Als der erste Stadtrat gezielt gegen Herrn Jurks zu Beginn angeführte Argumente ausholte, war die Diskussion offiziell eröffnet und die Schülerinnen und Schüler verfolgten ein sowohl sprachlich als auch argumentativ niveauvolles Für und Wider zwischen den Meinungsvertretern und auch menschlich verschiedenen Charakteren, das sich insbesondere um die Finanzierung der Stadthalle drehte. Sprach die Gegenseite, wurden Köpfe geschüttelt, eifrig Gedanken notiert oder wissend vor sich hingelächelt, wobei jeder von seiner Meinung überzeugt blieb und versuchte, auch die Schülerschaft von seiner Sicht zu überzeugen.
Letztere war im Anschluss aufgefordert, Fragen zu stellen, wobei zuerst geklärt wurde, dass eine Stadthalle, falls auch nicht am Pumpwerk, trotzdem definitiv gebaut werden wird. Auch das Thema der Nachhaltigkeit wurde erneut aufgegriffen und weitere, eine detaillierte Antwort erfordernde, Fragen gestellt.
Zum Abschluss benannte jedes Diskussionsmitglied noch einmal sein finales Argument, bevor die Podiumsdiskussion zum Ende kam. Mit ihrem neu erlangten breiten Hintergrundwissen war es am Sonntag, dem 1. Dezember, nun unter anderem an den Schülern, ihre eigene Meinung zu vertreten und sich an der Abstimmung zu beteiligen.