Eine neue Stadthalle? – NGW Schüler im Gespräch mit dem Oberbürgermeister
von Maria-Theresia Paetz, Kl. 11c
Ein Ort für Konzerte, Veranstaltungen aller Art, Seminare oder soziale Begegnungen: nach einigen Jahren, in denen Wilhelmshaven keine Stadthalle besaß, hat die Stadt nun große Pläne für den Bau eines neuen Veranstaltungszentrums am Pumpwerk. Um auch mit der jüngeren Generation der Stadt über dieses Vorhaben ins Gespräch zu kommen, besuchten am Dienstag, dem 4.6.2024, der Oberbürgermeister Herr Feist und der Stadtbaurat Herr Niksa Marusic, das NGW und standen im Rahmen einer Podiumsdiskussion mit dem Jahrgang 11 und der Q1 im Austausch.
Schon im Voraus konnte man sich in einer Ausstellung im Haus 59 einen Überblick über die Planung der Stadthalle verschaffen. War das Interesse der Schülerinnen und Schüler an der Veranstaltung anfangs auch gespalten, hörten nach wenigen Minuten doch alle gespannt zu, als Herr Marusic nach einer Begrüßung von Herrn Fischer, die architektonische Planung der Stadthalle darlegte. Für diese wurde ein europaweiter Architekturwettbewerb ausgerufen, dessen Siegerentwurf aus dem Hamburger Architekturbüro pbr stammte. Ein wichtiges Entscheidungskriterium hierbei war, so erklärte der Stadtbaurat, die logistische und optische Verknüpfung der neuen Stadthalle mit dem Pumpwerk, da als Gesamtergebnis beide Gebäude ein gemeinsamer Veranstaltungsort der Stadt werden sollen. Souverän und überzeugend gab Herr Marusic allerlei weitere Informationen über Standortwahl, Aufbau, Materialwahl und vieles Weitere und gewann damit schon große Teile seines Publikums. Nachdem auch der Oberbürgermeister einige Worte zum Projekt gesagt hatte, startete aber die durch Herrn Grube moderierte Fragerunde. Die Schülerinnen und Schüler zeigten hierbei offen ihr Interesse, indem sie auf verschiedene Unklarheiten und Probleme in der Planung eingingen und Themen wie Umweltschutz, Verkehrsbelastung, Materialressourcen und Dauer der Umsetzung kritisch und direkt hinterfragten. Die Antwort auf die Frage, was bei einem Bürgerbegehren gegen die Standortwahl geschehen würde, war unmissverständlich: entweder die Stadthalle am Pumpwerk oder gar keine. Die für die Schüler interessanteste Frage war aber die der Finanzierungsmöglichkeiten, vor allem im Hinblick auf das unvollendete Klinikum.
Der Oberbürgermeister ließ sich durch die teilweise vorwurfsvoll formulierten Fragen nicht beirren und stellte höflich Missverständnisse klar und legte Vorteile dar, bekannte aber auch offensichtliche Probleme, die es nicht schönzureden ginge. Zu letzterer Frage sei gesagt, dass die Finanzierung der Stadthalle zu fast 90% vom Bund übernommen werden solle, diese sogenannte Kohlestrukturförderung aber nur für Extrabauarbeiten und nicht für eigenverantwortliche Arbeiten der Stadt, zu denen das Klinikum gehört, gelte.
Die Diskussion verlief sehr angeregt sowie von beiden Seiten höflich und zum Schluss hatten sowohl die Schülerinnen und Schüler einen besseren Einblick in und mehr Verständnis für die Pläne der neuen Stadthalle, sowie die Vertreter der Stadt neue Ideen und Kritiken, die sie für die weitere Planung im Hinterkopf behalten können. Jetzt bleibt gespannt abzuwarten, ob es nun wirklich möglich sein wird, in fünf Jahren das erste Konzert im neuen Veranstaltungszentrum der Stadt Wilhelmshaven zu besuchen.