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Belästigungen ein Ende setzten – die AG „Sozial engagiert“ in Aktion

von Maria-Theresia Paetz, Jg.12

Vorträge, Aktionen in der Nordseepassage und intensive Gespräche – schon seit Längerem arbeitet die AG „Sozial engagiert“ des NGW auf verschiedene Art und Weise an Projekten, um auf das Problem Catcalling aufmerksam zu machen und diesem entgegenzuwirken. Ein großer Beitrag dazu war die mit Frau Biela, Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Wilhelmshaven, gemeinsam durchgeführte Veranstaltung zum nationalen Anti-Catcalling-Tag,  am Freitag, dem 14.06.2024, anlässlich dessen sie auf dem Valoisplatz über das Thema informierten.

Der Begriff „Catcalling“ bezeichnet respektlose und abwertende Bemerkungen, die Frauen in der Öffentlichkeit hinterhergerufen werden. Ein leider stets aktuelles Thema, das die AG-Mitglieder Emilia, Bachira, Minh Anh und Jasmin auf vielfältige Weise thematisierten. Angefangen hatte das Projekt mit einer Umfrage in der Nordseepassage, bei der Passanten ihre Erfahrungen teilen konnten und mit den Mädchen ins Gespräch darüber kamen. Diese Umfrage, sowie weitere Statistiken, wurden von der AG ausgewertet und dann in einer anschaulichen Präsentation einer achten Klasse des NGW vorgestellt, wofür die vier eine positive Rückmeldung bekamen und viele Fragen der jüngeren Schülerinnen und Schüler beantworten konnten.

Kurz darauf wurde der Vortrag auch bei einer offiziellen Veranstaltung im Jugendamt von den Schülerinnen präsentiert und dies gab die Gelegenheit, mit vielen weiteren Erwachsenen über das Thema ins Gespräch zu kommen. Auch beim Tag der offenen Tür des NGW, bei dem die AG „Catcalling-Taschen“ verkaufte und ihre Plakate vorstellte, erzählten ihnen mehrere Erwachsene von Erfahrungen, die sie oder Bekannte machen mussten.

Frau Biela besuchte die AG, um mit den Mädchen ihr Projekt für den Catcalling-Tag zu planen, das einen Höhepunkt ihrer Arbeit zu dem Thema bildete. „Stopp Belästigung“, war das erste Statement, das am nationalen Catcalling-Tag von den vieren mit Kreide geschrieben auf dem Valoisplatz erschien. Doch dabei blieb es nicht – nach und nach kamen interessierte Passanten vorbei und griffen selbst zur Kreide, um Beleidigungen, die größtenteils Frauen traurigerweise schon „abbekommen“ haben, festzuhalten. Einige ältere Besucher konnten sich auch gar nichts unter dem Begriff „Catcalling“ vorstellen, aber nachdem die AG-Mitglieder es ihnen erklärten, stellte sich heraus, dass die meisten dies schon erlebt hatten und verärgert über ein solches Verhalten waren. Erfreulicherweise stellten die Mädchen in ihren Gesprächen aber auch fest, dass vielen Jungen und Männern durchaus bewusst ist, wie rücksichts- und respektlos so ein Verhalten ist und sie dieses ablehnen oder sogar beschützend eingreifen würden, wenn ein Mädchen derart belästigt wird.

Dank ihres großen Interesses für das Thema und der ausdauernden Erarbeitung und Information des Catcalling-Problems, leisteten die AG-Mitglieder einen großen Beitrag dazu, dass dieses teils bereits normalisierte Verhalten wieder in der Gesellschaft hinterfragt wird und setzen sich immer noch mit viel Engagement dafür ein, damit endgültig klar wird: Sexuelle Belästigung muss aufhören.

Das Foto zeigt Schülerinnen der AG „Sozial engagiert":

(von links nach rechts) Minh Anh Tran, Emilia Bulmahn, Elisabeth Weilert, Bachira Dawood und Jasmin Lindner

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